Der Ryder Cup ist im Golfsport die bekannteste und prestigeträchtigste Veranstaltung weltweit. Golfprofis aus ganz Europa treten im Team gegen die besten Golfer aus den USA an, um die begehrte Trophäe zu gewinnen. Die Mannschaften spielen dabei nicht um ein Preisgeld, sondern lediglich um die Ehre. Der Ryder Cup wird aller zwei Jahre abwechselnd von einem europäischen Land und den USA ausgerichtet und von Millionen Zuschauern vor Ort und an den Fernsehbildschirmen verfolgt. Austragungsort in diesem Jahr ist vom 28. bis 30. September Medinah/Illinois in den USA.
Die Geburtsstunde
Die Geschichte des Ryder Cups reicht weit zurück. Bereits in den 1920er-Jahren suchten amerikanische und britische Golfprofis gelegentlich den interkontinentalen sportlichen Vergleich. Unter den Zuschauern war auch Samuel Ryder, britischer Kaufmann und Amateurgolfer. Er setzte sich schließlich dafür ein, diese Begegnung im Zweijahrestakt zu wiederholen: Der Ryder Cup war geboren und fand erstmalig 1927 im amerikanischen Worcester statt. Samuel Ryder wurde Namensgeber – nicht zuletzt auch deswegen, weil er einen Pokal aus reinem Gold spendete. Bestand das europäische Team lange Zeit nur aus Briten, sind seit 1979 auch Golfer aus ganz Europa zugelassen.
Wie wird gespielt?
Die zwei Teams bestehen aus je zwölf Spielern, die über ihre Ranglistenplatzierung der Professional Golfers Association (kurz: PGA) sowie durch den Teamkapitän ausgewählt werden. Die Mannschaften treten in 28 Matchplays über jeweils 18 Löcher sowohl in Zweierteams als auch einzeln gegeneinander an. Zuerst gehen die Zweierteams beim Fourball (Zwei Spieler, zwei Ergebnisse, das bessere zählt) und Foursome (Zwei Teamkollegen schlagen abwechselnd einen Ball) auf den Platz. Am dritten Tag schließlich schwingen alle Spieler ihre Schläger einzeln für ihr Team. Jeder Sieg bringt einen Punkt, für jedes Unentschieden gibt es einen halben. Sieger ist das Team, das zuerst 14 von möglichen 28 Punkten erreicht. Sollte es am Ende unentschieden stehen, gewinnt der Titelverteidiger erneut den Pokal.
Europa oder USA – Wer hat die Nase vorn?
Nach einer Siegesserie in den Jahren 1935 bis 1955 sowie 1959 bis 1983 galt die USA lange als überlegener Favorit. Doch in den vergangenen 25 Jahren konnte sich auch das europäische Team beweisen und ging als Sieger aus 9 von 13 Turnieren hervor. Mit Bernhard Langer hat auch Deutschland bereits zehnmal einen Golfprofi sowohl als Spieler als auch als Kapitän in den Ryder Cup geschickt. Er gilt als erfolgreichster Teamkapitän der Turniergeschichte.
Die deutsche Bewerbung für 2018
Aufgrund seiner Historie wurde der Ryder Cup bisher fast ausschließlich auf der britischen Insel ausgetragen. Doch einhergehend mit dem Erfolg und dem steigenden Einfluss des europäischen Teams ist er für 2018 auf dem Festland geplant. Deutschland war fest entschlossen, mit der eigens gegründeten Ryder Cup Deutschland GmbH und der Unterstützung des prominenten Bernhard Langer den 42. Ryder Cup ins bayrische Neuburg a.d. Donau zu holen. Doch Mitbewerber Frankreich profitierte von einem größerem Engagement durch seine Regierung und bekam schließlich den Zuschlag.